Am 10. Juni ist es genau ein Jahr her, dass in den frühen Morgenstunden
mit Maschinengewehren bewaffnete Polizist*innen und die „Soko LinX“ vom
Landeskriminalamt Sachsen mehrere Wohnungen in Leipzig-Connewitz
stürmten. Dies ist der Anlass für eine Demonstration am 12. Juni 2021 im
Stadtteil.
Unter dem Motto „Trotz alledem – wir bleiben linX“ veranstaltet die
Soligruppe „B-Team – Schneller als die Repression erlaubt“ eine
Veranstaltung, um auf die Jahrzehnte währende Repression gegen die
Bewohner*innen in Connewitz aufmerksam zu machen.
Seit fast 30 Jahren werden Bewohner*innen und Projekte im Stadtteil mit
Repression überzogen oder der Name Connewitz von unterschiedlichen
rechten Akteur*innen für die eigenen politischen Kampagnen genutzt.
Erst im April 2021 kam es zu erneuten Hausdurchsuchungen in Connewitz,
seitdem steht der Vorwurf im Raum, dass die eingesetzten Beamt*innen,
mutmaßlich der „Soko LinX“, Daten von den Betroffenen an Rechtsradikale
weitergeben haben oder selbst E-Mails im Namen der Beschuldigten
versendeten. Die Stadt Leipzig erstattete deswegen Anzeige gegen
Unbekannt.
„Zum Jahrestag der Durchsuchungen wollen wir der Berichterstattung der
Repressionsbehörden und unterschiedlicher Medien, die Perspektive der
Betroffenen entgegensetzen und die Geschehnisse in einen größeren
Kontext einordnen. Wir kommen mit unserer Demo an verschiedenen Orten
der Repression in Connewitz vorbei und werden darüber informieren. Dabei
werden wir viele Erfahrungsberichte von von Repression betroffenen
Menschen wiedergeben.“ so Kim Kruse, ein Sprecher der
Solidaritätsgruppe.
Wiederholt waren politische Veranstaltungen in Connewitz von massiver
Repression betroffen, auch für kommenden Samstag hat die Polizei Leipzig
durchblicken lassen, dass sie überzogen auftreten wird und eine weitere
Kriminalisierung von politischen Demonstrationen im Stadtteil anstrebt.
Den Veranstalter*innen liegt überhaupt nichts an einer Eskalation. Im
Fokus für Samstag steht für die Organisator*innen die Perspektive der
von Repression betroffenen Menschen und die Aufklärung der
Bewohner*innen über die staatlichen Maßnahmen mit denen der Stadtteil
seit Jahrzehnten überzogen wird.
„Wir rufen alle Teilnehmer*innen am Samstag auf, mögliche Provokationen
der Polizei zu ignorieren und darauf nicht einzugehen. Am Besten, wir
lassen sie einfach rechts liegen. Wir wollen jenen Menschen zuhören,
denen ziemlich viel Scheiße durch Behörden, Politik und Medien in den
letzten Wochen und Jahren widerfahren ist. Wir möchten den Betroffenen
zeigen, dass sie nicht alleine sind und wir solidarisch an ihrer Seite
stehen.“, so Kim Kruse abschließend für die Veranstalter*innen.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung,
Solidaritätsgruppe B-Team